So.. Dez. 7th, 2025
Gelbe und rote, stachelige Früchte hängen an einem Ast mit grünen Blättern.
Reifende Arbutus-Früchte am Strauch - Bildnachweis: diatrezor - iStock ID: 2228149112

Arbutus als Lebensmittel – wo die Früchte des Erdbeerbaums herkommen, wie sie schmecken und wie du sie in der Küche verwendest

Arbutus ist der botanische Name für den Erdbeerbaum, dessen kleine, warzige Früchte in vielen Mittelmeerregionen wachsen. Von weitem erinnern sie an Erdbeeren, auch wenn sie eigentlich Beeren eines immergrünen Baums sind und eine ganz eigene Textur haben. In südlichen Ländern gehören sie traditionell zu Herbst und Winter, bei uns gelten sie eher als exotische Besonderheit, die man meist nur im Urlaub oder auf speziellen Märkten entdeckt.

Geflochtener Korb mit vielen roten Früchten und einem Zweig mit grünen Blättern.
Arbutus-Früchte im Korb – Bildnachweis: angelsimon – iStock ID: 536082033

Die Früchte reifen langsam und färben sich von gelb über orange bis tiefrot, bevor sie weich, süßlich und aromatisch werden. In einigen Regionen werden sie frisch direkt vom Baum gegessen, viel häufiger aber zu Marmelade, Gelee, Likör oder Obstwein verarbeitet, weil ihr Geschmack in eingekochter Form besonders gut zur Geltung kommt. Arbutus begleitet Menschen bereits seit Jahrhunderten, in alten Schriften wird der Baum als Zier- und Nutzpflanze beschrieben und mit mediterranen Landschaften verbunden. Wenn du gern neue Obstsorten ausprobierst, lohnt es sich, diesen besonderen Baum und seine Früchte genauer kennenzulernen, etwa bei einem Marktbesuch im Süden oder in einem botanischen Garten.

Zwei Hände halten mehrere kleine rote Beeren mit rauer Oberfläche.
Handvoll frisch gepflückter Arbutus-Früchte – Bildnachweis: AAlves – iStock ID: 2183678032

Was ist Arbutus und woher kommt die Frucht?

Arbutus bezeichnet eine Pflanzengattung, am bekanntesten ist Arbutus unedo, der Erdbeerbaum. Sein natürliches Verbreitungsgebiet liegt vor allem im westlichen Mittelmeerraum, in Portugal, Spanien, Italien, Südfrankreich und Teilen Nordafrikas. Auch in Irland und an milden Atlantikküsten gibt es natürliche Vorkommen.

Der Erdbeerbaum ist immergrün, wird strauchartig oder baumartig und trägt gleichzeitig Blüten und Früchte. Während neue Blüten im Herbst erscheinen, hängen oft noch die Früchte des Vorjahres am Baum. Die Beeren sind rund, etwa kirschgroß und haben eine raue, warzige Oberfläche. Schon in der Antike wurde Arbutus beschrieben, genutzt und als Ziergehölz in Gärten gepflanzt.


Wie schmeckt Arbutus?

Reife Arbutus Früchte sind weich, saftig und leicht mehlig in der Konsistenz. Sie schmecken mild süß, mit einer leichten Säure und einem Aroma, das irgendwo zwischen Aprikose, Melone und ganz eigenen Noten liegt.

Anders als der Name „Erdbeerbaum“ vermuten lässt, erinnern sie geschmacklich nur entfernt an Erdbeeren. Unreife Früchte sind eher herb und nicht besonders angenehm, sehr reife Früchte können bereits leicht vergoren schmecken. Deshalb werden sie häufig zu Produkten verarbeitet, bei denen die milde Süße und die Farbe gut zur Geltung kommen.


Inhaltsstoffe und wie gesund Arbutus ist

Die Früchte von Arbutus liefern Vitamin C und verschiedene andere Vitamine in kleineren Mengen. Dazu kommen Mineralstoffe wie Kalium, etwas Magnesium und Spurenelemente. Durch ihre weiche Textur enthalten sie Ballaststoffe, die zur Verdauung beitragen können.

Die rote bis orange Farbe weist auf Anthocyane und andere sekundäre Pflanzenstoffe hin. Wie bei vielen Obstsorten gilt: Je reifer die Früchte, desto ausgeprägter die Aromastoffe. Kalorienmäßig liegen Arbutus Früchte in einem Bereich ähnlich anderer süßer Beeren. Sie sind eine nette Ergänzung einer abwechslungsreichen Ernährung, ersetzen jedoch keine medizinische Behandlung oder eine insgesamt ausgewogene Lebensweise.


Arbutus Früchte finden, kaufen und lagern

Frische Arbutus Früchte werden selten im normalen Supermarkt angeboten. Am ehesten findest du sie in den Anbauländern selbst, etwa auf Märkten in Portugal, Spanien, Italien oder Griechenland. In nördlicheren Regionen tauchen sie höchstens in Feinkostläden, auf Wochenmärkten oder aus heimischem Hobbyanbau auf.

Beim Pflücken oder Kaufen solltest du auf ausreichend reife Früchte achten. Sie sollten leuchtend orange bis rot sein und sich weich, aber nicht matschig anfühlen. Grüne oder harte Früchte reifen kaum nach und bleiben geschmacklich zurück. Sehr weiche Exemplare mit aufgeplatzter Haut können schon begonnen haben zu gären und verderben schneller.

Zu Hause lagerst du Arbutus am besten kühl und isst sie innerhalb weniger Tage. Da die Früchte druckempfindlich sind, sollten sie möglichst in einer flachen Schale liegen und nicht gequetscht werden. Für längere Lagerung bietet sich die Verarbeitung zu Marmelade, Mus oder die Tiefkühltruhe an.

Viele rote, genoppte Früchte hängen dicht gedrängt zwischen grünen Blättern.
Leuchtend rote Arbutus-Ernte am Baum – Bildnachweis: Huanyu Yao – iStock ID: 2170570863

Arbutus in der Küche

In der Küche lässt sich Arbutus auf verschiedene Arten nutzen. Frische, reife Früchte kannst du pur naschen, nachdem du sie gewaschen hast. Die kleinen Kerne im Inneren sind essbar und stören in der Regel nicht.

Besonders beliebt sind aber verarbeitete Varianten:

  • Marmelade und Gelee:
    Arbutus mit etwas Wasser weich kochen, durch ein Sieb streichen oder pürieren und mit Zucker zu Konfitüre weiterverarbeiten. Der Geschmack ist mild und harmoniert gut mit Zitrone oder Orange.
  • Fruchtmus und Kompott:
    Die Früchte mit wenig Zucker, Zitrussaft und Gewürzen wie Zimt oder Vanille zu einem Mus einkochen. Passt zu Joghurt, Porridge oder als Schicht in Desserts.
  • Getränke:
    In mehreren mediterranen Regionen werden aus Arbutus Obstweine, Liköre oder gebrannte Spirituosen hergestellt. Für einen einfachen Ansatz kannst du die Früchte mit Zucker und neutralem Alkohol übergießen und einige Wochen ziehen lassen.
  • Backen und Desserts:
    Gekochtes oder püriertes Arbutus Fruchtfleisch lässt sich in Kuchen, Muffins, Tartes oder Crumbles einbauen, ähnlich wie du es mit anderen Beeren tun würdest.
  • Herzhafte Küche:
    Ein etwas säuerliches Arbutus Chutney kann zum Beispiel gut zu Käse, gebratenem Gemüse oder gegrilltem Fleisch passen.

Wichtig ist, probierweise zu arbeiten, weil Arbutus je nach Reife und Herkunft unterschiedlich intensiv schmecken kann.


Wichtige Hinweise und was du beachten solltest

  • Iss nur reife, saubere Früchte, besonders wenn du sie selbst sammelst.
  • Achte auf Verwechslungen. Zierformen des Erdbeerbaums in Parks sind zwar meist ebenfalls essbar, trotzdem ist es gut, sicher zu wissen, um welche Art es sich handelt.
  • Sehr große Mengen roh gegessener, überreifer Früchte können durch beginnende Gärung auf den Magen schlagen. Daher lieber in normalen Portionsgrößen genießen.
  • Wenn du selbst Marmelade einkochst, arbeite sauber und halte dich an Einkochzeiten und Zuckerangaben, damit sie gut haltbar bleibt.

Häufige Fragen zu Arbutus

Kann man Arbutus Früchte roh essen?
Ja, reife Früchte lassen sich gut roh essen. Sie sollten weich, aromatisch und nicht mehr grün sein.

Schmecken alle Erdbeerbäume gleich?
Es gibt verschiedene Arbutus Arten und Sorten. Geschmack und Größe der Früchte können leicht variieren, grundsätzlich sind sie aber ähnlich mild fruchtig.

Kann ich Arbutus im eigenen Garten anbauen?
In milden Regionen Mitteleuropas funktioniert das, besonders an geschützten Standorten. Der Baum mag durchlässige, nicht zu nasse Böden und verträgt leichten Frost. In kälteren Gegenden ist ein Kübel mit Winterquartier sinnvoll.

Wie unterscheidet sich Arbutus von Beeren wie Erdbeeren oder Himbeeren?
Arbutus ist botanisch eine Beere des Baumes und hat eine eher mehlig weiche Konsistenz. Der Geschmack ist weniger süß und aromatisch, dafür milder und leicht eigen.

Kann ich Arbutus einfrieren?
Ja. Die Früchte kurz waschen, trocken tupfen, auf einem Blech vorfrieren und dann in Beuteln oder Dosen lagern. Nach dem Auftauen eignen sie sich gut für Mus, Marmelade oder Smoothies, weniger als Snack pur.

Gelbe und rote, stachelige Früchte hängen an einem Ast mit grünen Blättern.
Reifende Arbutus-Früchte am Strauch – Bildnachweis: diatrezor – iStock ID: 2228149112

Arbutus ist ein schönes Beispiel dafür, wie vielfältig die Welt der Früchte abseits von Apfel, Birne und Banane ist

Die Früchte des Erdbeerbaums bringen Farbe in den Herbst und Winter und erzählen immer ein Stück mediterrane Geschichte mit. Sie sind vielleicht keine laute Aromabombe, aber sie haben einen eigenen, angenehmen Charakter und lassen sich sehr gut zu Konfitüre, Mus, Chutneys oder milden Likören verarbeiten. Wenn du in südlichen Regionen unterwegs bist oder einen Erdbeerbaum im Garten hast, kannst du mit einfachen Mitteln aus der Ernte leckere Rezepte zaubern, zum Beispiel als Brotaufstrich, Dessert-Topping oder Basis für hausgemachte Getränken. Wichtig ist, reife, weiche Früchte zu wählen, sie behutsam zu lagern und in Ruhe zu probieren, ob du sie lieber pur, eingekocht oder gemischt mit anderen Obstsorten magst. So wird Arbutus von einer eher unbekannten Frucht zu einem spannenden Baustein in deiner Küche – und vielleicht entdeckst du dabei sogar dein persönliches Lieblingsrezept rund um den Erdbeerbaum.

Hast du Arbutus oder die Früchte des Erdbeerbaums schon einmal probiert und in welcher Form? Kennst du Rezepte, Marmeladen oder Getränke mit Arbutus, die du in den Kommentaren mit uns teilen möchtest?