Mo.. Dez. 8th, 2025
Eine Schale mit getrocknetem Fruchtfleisch liegt neben ganzen Schoten und Blättern.
Getrocknete Tamarinde in der Küche - Bildnachweis: Prasenjit Kar - iStock ID: 1319498296

Tamarinde als Lebensmittel – Alles über Geschmack, Gesundheit und wie du die Frucht in deiner Küche verwendest und wo sie überhaupt her kommt

Tamarinde gehört zu den Zutaten, die viele nur aus asiatischen oder indischen Gerichten kennen, dabei lohnt sich ein genauer Blick auf diese besondere Frucht. Sie bringt eine süß-säuerliche Würze mit, die vielen Speisen Tiefe gibt und sowohl zu herzhaften als auch zu fruchtigen Rezepten passt. Die Früchte wachsen in braunen, verholzten Schoten und das essbare Fruchtmus umhüllt die Kerne wie eine klebrige, aromatische Schicht. In der Küche wird Tamarinde meistens als Paste aus dem Glas, als Konzentrat oder in Form eines getrockneten Blocks verwendet, den du in Wasser einweichst und anschließend durch ein Sieb streichst.

Mehrere Tamarindenschoten liegen auf einem Holzlöffel und Sackleinen, daneben grüne Blätter.
Frische Tamarinden auf rustikalem Untergrund – Bildnachweis: al62 – iStock ID: 525358776

Ihr Geschmack ist intensiv und schon kleine Mengen verändern ein ganzes Gericht, zum Beispiel Currys, Suppen, Chutneys oder Marinaden für Gemüse und Fleisch. In Indien, Thailand, Mexiko und vielen anderen Ländern ist sie fester Bestandteil der Alltagsküche und sorgt oft für das typische „Etwas“, das man nicht sofort benennen kann. Bei uns findest du Tamarinde vor allem im Asialaden, manchmal auch im gut sortierten Supermarkt in der Gewürz- oder International-Ecke. Wenn du gern neue Aromen ausprobierst, solltest du dieser Zutat eine Chance geben und zunächst vorsichtig dosieren, bis du deine Lieblingsmenge gefunden hast.


Was ist Tamarinde und woher kommt sie?

Tamarinde ist die Frucht des Tamarindenbaums, der in tropischen und subtropischen Regionen wächst. Ursprünglich stammt er vermutlich aus Afrika, verbreitet hat er sich aber vor allem in Indien und Südostasien.

Die Früchte sehen aus wie längliche, bräunliche Schoten. In ihnen steckt ein klebriges, dunkelbraunes Fruchtfleisch mit Kernen. Dieses Fruchtfleisch ist der Teil, der in der Küche benutzt wird. In vielen Ländern gilt Tamarinde als wichtiges Würzmittel, ähnlich wie bei uns Zitronensaft oder Essig.


Wie schmeckt Tamarinde?

Tamarinde schmeckt vor allem fruchtig säuerlich, mit einer leichten Süße im Hintergrund. Der Geschmack ist kräftiger als bei Zitrone und hat eine warme, tiefe Note.

In herzhaften Gerichten sorgt Tamarinde für eine feine Säure, ohne zu scharf oder bitter zu sein. In Süßspeisen und Getränken wirkt sie erfrischend und leicht karamellig. Je nach Herkunft und Verarbeitung fällt das Aroma mal fruchtiger, mal intensiver aus.

Längliche braune Schoten hängen zwischen feinen grünen Fiederblättern.
Tamarinde direkt am Baum – Bildnachweis: Boyloso – iStock ID: 2207706497

Inhaltsstoffe und wie gesund Tamarinde ist

Tamarinde liefert Kohlenhydrate in Form von natürlichem Fruchtzucker und enthält Ballaststoffe. Dazu kommen Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und etwas Eisen.

Die Frucht enthält außerdem pflanzliche Säuren und kleinere Mengen an Vitaminen, etwa Vitamin B und etwas Vitamin C. Durch den hohen Geschmackseffekt reichen meist kleine Mengen, sodass die Kalorienmenge im Gericht überschaubar bleibt. In einigen Ländern wird Tamarinde auch traditionell für Hausmittel genutzt, wichtig ist trotzdem eine ausgewogene Gesamternährung.


Tamarinde kaufen und lagern

Du kannst Tamarinde in verschiedenen Formen kaufen. Am häufigsten sind Tamarindenpaste im Glas, Konzentrat in Flaschen oder gepresste Blöcke mit Fruchtfleisch und Kernen. Ganze Schoten gibt es manchmal ebenfalls, vor allem in Asialäden.

Beim Kauf lohnt sich ein Blick auf die Zutatenliste. Reine Tamarinde ohne viele Zusätze ist oft die beste Wahl, Zucker oder Salz können ergänzt sein. Tamarindenpaste sollte weich, aber nicht schimmlig oder stark ausgetrocknet sein.

Zu Hause bewahrst du geöffnete Gläser und Flaschen im Kühlschrank auf. Tamarindenblöcke kannst du luftdicht verpackt kühl und trocken lagern, sie halten sich meist mehrere Monate.


Tamarinde in der Küche

Tamarinde ist sehr vielseitig und passt sowohl zu herzhaften als auch zu süßen Rezepten. In vielen Currys, Chutneys und Saucen sorgt sie für eine angenehme Säure. Typische Beispiele sind indische Linsengerichte, thailändisches Pad Thai oder würzige Dips.

So verwendest du Tamarinde:

  • Tamarindenpaste löffelweise in Currys, Eintöpfe oder Saucen rühren.
  • Ein Stück Tamarindenblock in warmem Wasser einweichen, durch ein Sieb streichen und den Sud als Würze verwenden.
  • Chutneys mit Tamarinde, Zwiebeln, Chili und Zucker kochen und zu Pakoras, Samosas oder Grillgerichten reichen.
  • In Marinaden für Fleisch, Fisch oder Tofu einsetzen, oft zusammen mit Knoblauch, Ingwer und Gewürzen.
  • Für Getränke und Desserts mit Zucker und Wasser zu einem Sirup kochen, der dann in Limonaden oder über Eis passt.

Wichtig ist, die Menge langsam zu steigern, da der Geschmack schnell dominieren kann.


Häufige Fragen zu Tamarinde

Kann ich Tamarinde durch Zitrone oder Essig ersetzen?
In manchen Rezepten geht das, aber der Geschmack wird anders. Zitrone oder Essig liefern Säure, aber nicht die gleiche fruchtige Tiefe wie Tamarinde.

Wie dosiere ich Tamarinde richtig?
Am besten mit kleinen Mengen beginnen, zum Beispiel einem halben Teelöffel Paste, und nach und nach mehr hinzufügen, bis der Geschmack passt.

Sind Kerne essbar?
Die Kerne der Tamarinde werden meist nicht mitgegessen. Bei Blöcken oder Schoten das Fruchtfleisch lösen und die Kerne entfernen.

Ist Tamarinde scharf?
Nein. Tamarinde ist nicht scharf, sondern nur säuerlich und fruchtig. Schärfe kommt in Gerichten von Chili oder anderen Gewürzen.

Kann ich Tamarinde einfrieren?
Ja. Tamarindenpaste oder das abgesiebte Fruchtmus kannst du in kleinen Portionen einfrieren, zum Beispiel in Eiswürfelformen.

Eine Schale mit getrocknetem Fruchtfleisch liegt neben ganzen Schoten und Blättern.
Getrocknete Tamarinde in der Küche – Bildnachweis: Prasenjit Kar – iStock ID: 1319498296

Tamarinde ist ein spannendes Lebensmittel…

Wenn du deiner Küche mehr Tiefe und Säure geben möchtest, ohne immer zu Zitrone oder Essig zu greifen. Sie bringt ein besonderes Aroma mit, das zugleich fruchtig, säuerlich und leicht süß wirkt und vielen Gerichten im Hintergrund mehr Rundung verleiht. In vielen traditionellen Rezepten aus Indien, Thailand, Afrika und Lateinamerika ist sie fest verankert und sorgt dort oft für den typischen Geschmack, den man nicht sofort zuordnen kann.

Auch in deiner Küche kann Tamarinde Schritt für Schritt einen Platz finden, etwa in Currys, Saucen, Suppen, Marinaden oder fruchtigen Dips. Beim Einkauf helfen dir Paste aus dem Glas oder Blöcke, die du lange vorrätig halten kannst und bei Bedarf einfach in warmem Wasser auflöst. Mit etwas Übung findest du schnell die richtige Menge für deinen Geschmack und lernst, wie viel Tamarinde ein Gericht lebendiger macht, ohne zu dominieren. So wird sie von der unbekannten Zutat zu einem festen Bestandteil deines Gewürzregals und eröffnet dir viele neue Kombinationsmöglichkeiten.

Hast du Tamarinde schon einmal bewusst in einem Gericht verwendet und wie hat sie dir geschmeckt? Kennst du Rezepte oder Ideen mit Tamarinde, die du in den Kommentaren mit uns teilen möchtest?