Alles über Einkauf, Nährwerte, Anbau, Ernte und die besten Ideen für die Küche

Gurken sind die Leichtgewichte unter dem Gemüse: wasserreich, mild und herrlich erfrischend – perfekt für schnelle Salate, Sandwiches, Bowls oder als knackige Einlage 🥒. Sie hydratisieren, bringen kaum Kalorien mit und liefern dennoch wertvolle Mikronährstoffe (u. a. Vitamin K, etwas Vitamin C und Kalium).

Erfahre, wie du die besten Exemplare erkennst (straffe Schale, sattes Grün), sie richtig lagerst (kühl, aber nicht zu kalt), und warum dünn schälen oft sinnvoll ist. Außerdem: Sorten im Überblick, Nährwerte kompakt, Anbau & Ernte von Gewächshaus bis Freiland, plus alles zum Einlegen – von Salz- über Dill- bis Gewürzgurken. Zum Schluss gibt’s kurze Ideen für die Küche: fixer Gurkensalat und ein erfrischendes Infused Water – damit du die Gurke das ganze Jahr clever einsetzen kannst.

Stapel glänzend grüner Salatgurken in Kisten im Gemüseregal.
Gurken – frisch und knackig im Markt – Bildnachweis: Rafal Olkis – iStock ID: 134448898

Die Gurke – Von Sorten über Geschmack und Erntesaison

  • Botanik: Kürbisgewächs (Cucumis sativus), einjährig und rankend; wärmeliebend, flach wurzelnd und daher auf gleichmäßige Feuchte angewiesen. Viele moderne Linien sind parthenokarp (setzen Früchte ohne Bestäubung) – ideal fürs Gewächshaus.
  • Sorten: Schlangen-/Salatgurke (lang, dünnschalig, mild), Mini-/Snackgurke (handlich, fester Biss), Einlege-/Gewürzgurke (kurz, kernarm, perfekt zum Fermentieren), Zitronengurke (rund, gelb, leicht zitronig) und robuste Landgurken mit etwas dickerer Schale.
  • Geschmack & Textur: Mild, saftig, dezent süß; Schale und Kerne bestimmen den Biss – dünnschalig = zarter, entkernte Stücke = weniger Wasser im Salat. Tipp: Schale nur dünn schälen, dort sitzen viele Ballaststoffe & sekundäre Pflanzenstoffe.
  • Saison (DE): Freiland Juni–September 📅; aus dem beheizten/unbeheizten Gewächshaus nahezu ganzjährig erhältlich – im Sommer meist aromatischer und günstiger.

Nährwerte & Gesundheit (≈ pro 100 g)

  • Kalorien: ~12–16 kcal
  • Wasser: ~95–96 %
  • Kohlenhydrate: ~2–3 g, davon wenig Zucker
  • Ballaststoffe: ~0,5–1 g (v. a. in der Schale)
  • Mikronährstoffe: etwas Vitamin K, Vitamin C, Folat; Kalium
  • Pluspunkte: hydratisierend, kalorienarm, erfrischend; ideal für leichte Küche und als knackige Beilage.

Tipp: Viele sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe sitzen direkt unter der Schale – wer die Schale verträgt, nur dünn schälen oder ganz dranlassen. Mit Schale aber gründlich waschen und im besten Falle auf Bioprodukte zurück greifen.

Nahaufnahme von Gurkenscheiben mit roten Zwiebelringen, Dill und Pfeffer in leichter Vinaigrette in einer weißen Schüssel.
Knackiger Gurkensalat mit roten Zwiebeln und Dill – Bildnachweis: bhofack2 – iStock ID: 2163032220

Anbau & Ernte – so wachsen Gurken

  • Klima & Boden: Wärmeliebend (optimal 20–28 °C), windgeschützt, humos-lockerer Boden, gleichmäßige Feuchte – keine Staunässe.
  • Aussaat/Pflanzung: Vorkultur ab April; ins Freiland erst nach den Eisheiligen (frostfrei). Reihenabstand 80–120 cm, an ein Rankgerüst binden.
  • Blüte & Frucht: Viele moderne Sorten sind parthenokarp (samenlos, ohne Bestäubung) – praktisch im Gewächshaus.
  • Pflege: Mulch zur Feuchtespeicherung, Tropfbewässerung, regelmäßige Nährstoffgabe (etwas kaliumbetont).
  • Ernte: Je jünger/kleiner, desto fester und aromatischer. Für Einlegegurken im Finger- bis Handtellerformat pflücken; Salatgurken bei voller Länge, aber noch praller Schale. Häufiges Ernten regt neuen Ansatz an.
Nahaufnahme einer rankenden Gurkenpflanze mit mehreren grünen Minigurken und leuchtend gelben Blüten zwischen großen Blättern.
Gurkenpflanze mit gelben Blüten und jungen Früchten – Bildnachweis: ozgurdonmaz – iStock ID: 1375492188

Einkauf & Lagerung

  • Frische-Merkmale: Straffe, glatte Schale, sattgrüne Farbe, keine weichen Stellen; am Stielende nicht schrumpelig.
  • Lagerort: Kühl, aber nicht zu kalt – optimal 10–13 °C (Gemüsefach). Unter 7 °C drohen Kälteschäden (wässrig, glasig).
  • Ethylensensibel: Nicht neben Äpfeln, Birnen oder Tomaten lagern (sonst überreif).
  • Angeschnitten: Enden straff abdecken; hält 1–2 Tage. Für Meal-Prep Scheiben leicht salzen, kurz abtropfen lassen → bleiben länger knackig.

Gurken in der Küche – so holst du das Maximum heraus

  • Textur steuern:
    • Für knackige Scheiben: kurz salzen, 10–15 Min. abtropfen, trocken tupfen.
    • Für cremige Salate: Kerne mit einem Löffel herauskratzen (weniger Wasser im Dressing).
  • Aroma pushen: Säure (Zitrone/Essig), Salz und etwas Fett (Olivenöl, Joghurt) machen Gurken „voller“. Kräuterklassiker: Dill, Minze, Petersilie, Schnittlauch.
  • Schnell marinieren: 10 Min. in Reisessig + Prise Zucker + Salz – als fix eingelegte Beilage.
  • Kalte Küche: Tzatziki, Raita, Sushi, Sommerrollen, Sandwiches, Gazpacho-Style-Suppe.
  • Warm? Kurz in der Pfanne mit Butter, Zitrone und Dill schwenken oder als Rahmgurken zu Fisch/Kartoffeln – nicht zu lange garen.

Einlegen – Salz-, Dill- & Gewürzgurken

  • Salzgurken (fermentiert): Kleine Einlegegurken ungekocht in 2–3 % Salzlake (20–30 g Salz pro Liter Wasser) mit Dill, Knoblauch, Senfkörnern, Pfeffer, Lorbeer und ggf. Kirsch-/Eichenblatt (Tannine → mehr Biss). 5–7 Tage bei Raumtemp. ansäuern lassen, dann kühl lagern.
  • Dill-/Gewürzgurken in Essig: Gurken heiß mit Sud übergießen (z. B. 1 l Wasser, 300 ml Essig 5 %, 60–100 g Zucker, 25 g Salz + Gewürze). Heiß in saubere Gläser füllen, verschließen.
  • Knackig bleiben sie, wenn… du das Blütenende 2–3 mm abschneidest (enthält Weichmacher-Enzyme) und kleine, feste Gurken verwendest.
Nahaufnahme: Eine Hand hält ein Glas mit kleinen Gurken, während klare Salzlake aus einem Topf hineingegossen wird.
Salzgurken – Gurken im Glas mit heißer Salzlake einlegen – Bildnachweis: MoleQL – iStock ID: 2162950047

Verträglichkeit & kleine Küchenmythen

  • Bitterkeit: Moderne Sorten sind meist frei von Bitterstoffen (Cucurbitacinen). Kommt Bitterkeit vor, sitzt sie häufig am Stiel-/Blütenende – großzügig abschneiden.
  • „Gurke liegt schwer“: Wer empfindlich ist, Kerne entfernen und die Schale dünn abschälen; Pfeffer, Dill, etwas Essig/Joghurt steigern die Bekömmlichkeit.
  • Allergien: Selten, manchmal Kreuzreaktionen mit Birkenpollen.

Mini-Rezepte (kurz & erfrischend)

Gurken-Fresh-Drink
1 Gurke in Scheiben, 1 l kaltes Wasser, 1–2 Limettenscheiben, Minze, Eis. 10 Min. ziehen lassen – super hydratisierend 🧊.

Schneller Gurkensalat
Gurke fein hobeln, 1 TL Salz, 10 Min. abtropfen. Dressing: 1 EL Weißweinessig, 2 EL Joghurt oder Öl, Prise Zucker, Pfeffer, Dill. Kurz mischen, sofort servieren.


Häufige Fragen

Kann ich Gurken einfrieren?
Nicht ideal – sie werden weich. Besser als Würfel püriert für kalte Suppen oder Smoothies einfrieren.

Mit oder ohne Schale?
Dünnschalige Salatgurken kann man gut mit Schale essen (mehr Ballaststoffe). Bei dicker Schale oder empfindlichem Magen: dünn schälen.

Was passt geschmacklich?
Zitrone/Limette, Joghurt, Knoblauch, Dill, Minze, Sesam, Sojasauce, Chili, geröstete Nüsse/Saaten – und natürlich Dill für alles Eingelegte.

Holzbrett mit Gurkenscheiben, ganzen Minigurken, einer Schüssel mit weiteren Scheiben und einem Küchenmesser auf gestreiftem Tuch.
Gurken – frisch geschnitten und bereit zum Verarbeiten – Bildnachweis: ediebloom – iStock ID: 2222557457

Gurken sind eine Alltagszutat mit vielen Stärken

  • Wenig Kalorien, viel Wasser, angenehm mild – und in der Küche vom Rohkost-Crunch über cremige Dips bis zu würzig eingelegten Varianten extrem flexibel. Ob als schneller Salat, kühles Getränk oder als Salz-, Dill- bzw. Gewürzgurke im Vorrat: Mit ein paar einfachen Handgriffen hast du das ganze Jahr frischen, knackigen Gurkengenuss. Wenn du auch ein Fan von Gurken bist, lass uns gern ein Kommentar da.