Alles über Einkauf, Nährwerte, Anbau, Ernte und die besten Ideen für die Küche
Pastinaken sind klassische Winterwurzeln mit mild süß-nussigem Aroma – ideal für Ofengemüse, samtige Pürees, wärmende Suppen, Currys oder sogar Rührteigkuchen ❄️. Beim Rösten karamellisieren ihre natürlichen Zucker, wodurch die Ränder knusprig und das Innere cremig wird; in Pürees sorgen sie für seidig-leichte Fülle, roh fein gerieben bringen sie Frische in Wintersalate.
Sie punkten mit Ballaststoffen, Kalium und Folat, sind angenehm sättigend und zugleich gut bekömmlich. In der Küche harmonieren Pastinaken hervorragend mit Zitrone, Apfel, Ingwer, Thymian, Haselnuss und brauner Butter; große Exemplare ggf. längs halbieren und den festen Kern entfernen. Saisonale Pluspunkte: Nach den ersten Frösten schmecken sie süßer, lagern kühl und dunkel viele Wochen und sind damit perfekte Begleiter für die kalte Jahreszeit.

Pastinake – Von Sorten über Aroma, Erntezeit und Lagerung
- Botanik: Pastinaca sativa, zweijähriger Doldenblütler (verwandt mit Möhre & Sellerie); gegessen wird die verdickte Speicherwurzel. Pflanze bildet im 1. Jahr die Wurzel, im 2. Jahr schießt sie in Blüte – deshalb Ernte ideal im 1. Jahr.
- Aroma & Textur: Mild-süß, nussig, dezent würzig; junge Exemplare zarter, große kräftiger im Geschmack. Sehr gut röst-, pürier- und stampfbar; roh fein gerieben angenehm saftig.
- Saison (DE): Hauptsaison Oktober–März 📅; lagerfähig bis ins Frühjahr. Nach Frost wird die Wurzel messbar süßer (Stärke → Zucker).
- Sorten & Formen: Schlanke, längliche Typen („Student“ u. a.) sowie kürzere, kegelige Wurzeln; geschmacklich ähnlich, Struktur variiert leicht (kegelige oft fester).
- Küchenhinweis: Bei sehr dicken Wurzeln den eventuell holzigen Kern längs entfernen; gegen Braunfärbung nach dem Schneiden kurz in Zitronenwasser legen.
- Lagerung: Kühl & dunkel (0–4 °C) in perforiertem Beutel; kleine bis mittlere Wurzeln bleiben länger zart.
Nährwerte & Gesundheit (≈ pro 100 g)
- Kalorien: ~70–80 kcal
- Kohlenhydrate: ~15–18 g, davon natürliche Zucker
- Ballaststoffe: ~4–5 g
- Eiweiß/Fett: ~1,2 g / ~0,3 g
- Mikronährstoffe: reich an Kalium, außerdem Folat, Vitamin C, etwas Vitamin K sowie sekundäre Pflanzenstoffe (ätherische Öle → Aroma)
Kurz gesagt: sättigend, aber nicht schwer; gut für die Verdauung (Ballaststoffe) und ideal für wärmende Gerichte in der kalten Jahreszeit.
Anbau & Ernte – so wachsen Pastinaken
- Standort & Boden: Tiefgründig, locker, humos; keine frische Stallmistgabe (fördert Verzweigungen).
- Aussaat: Direktsaat ab März/April; Keimung langsam (2–3 Wochen). Reihenabstand ca. 30–40 cm, vereinzeln auf 8–12 cm.
- Pflege: Gleichmäßig feucht halten, Unkraut früh entfernen, mulchen gegen Austrocknung.
- Ernte: Reife nach 120–180 Tagen; je nach Bedarf ab Herbst bis ins Frühjahr. Frost steigert die Süße – viele Gärtner lassen die Wurzeln deshalb im Boden.
- Pflanzenschutz: Gitter/Netze gegen Möhrenfliege; Fruchtfolge einhalten (Doldenblütler nicht jedes Jahr auf dieselbe Fläche).

Einkauf & Lagerung
- Frische erkennen: Feste, schwere Wurzeln mit glatter, cremefarbener Schale; keine Risse/Schrumpel. Kleine bis mittlere Exemplare sind zarter.
- Lagerung: Im Gemüsefach bei 0–4 °C in perforiertem Beutel 1–2 Wochen haltbar, oft länger. Angeschnittene Wurzeln abdecken.
- Vorrat: In Würfeln blanchieren (2–3 Min.) und einfrieren oder als Püree/Stampf portionsweise einfrieren.
Pastinaken in der Küche – so gelingen sie
Vorbereiten
Schälen, Enden abschneiden. Bei älteren, sehr dicken Wurzeln den holzigen Kern längs herauslösen. Gegen Braunfärbung Stücke kurz in Zitronenwasser legen.
Garmethoden & Ideen
- Ofenrösten: In Spalten/Stücke schneiden, Öl + Salz + Pfeffer + Thymian/Harissa; bei 200 °C 25–35 Min. → nussig-karamellisiert.
- Püree/Stampf: Mit Kartoffeln kombinieren (z. B. 50:50), Milch/Butter oder Olivenöl – wird seidig und leicht süß.
- Suppe & Curry: Mit Zwiebel/Ingwer anschwitzen, Brühe dazu, weich kochen, pürieren – cremig ohne viel Sahne.
- Gebraten & glasiert: In Scheiben mit Butter/Öl braten, zum Schluss etwas Honig/Apfelsaft + Zitronensaft.
- Roh & fein gerieben: In Wintersalaten/Slaws mit Apfel, Sellerie, Zitrone, Nüssen – überraschend frisch.
- Snacks: Dünn hobeln → Chips (180 °C, 10–15 Min.), oder Stifte → Pastinaken-Pommes (mit Polenta-Mehl für Extra-Crunch).
Was passt dazu?
Zitrone, Apfel, Orange, Ingwer, Knoblauch, Petersilie, Thymian, Muskat, Chili, Curry, Haselnuss, Walnuss, Parmesan, Speck, braune Butter, Tahini, Miso, Ahornsirup.
Verträglichkeit, Sicherheit & Küchenpraxis
- Schale & Saft: Beim Putzen im Garten (viel Blattgrün) ggf. Handschuhe tragen: Doldenblütler können in Kombination mit Sonne Haut reizen. In der Küche mit Wurzeln ist das selten ein Thema.
- Für Kids: Mildes Aroma – super für Brei, Suppe, Püree.
- Süße steuern: Rösten bringt Karamellnoten, Zitronensaft oder Essig balanciert.
Nachhaltig & clever
- Regionale Winterware hat kurze Wege.
- „Nose-to-tail“ bei Wurzeln: Schalen (sauber) im Ofen knusprig rösten und als Crunch über Suppen streuen; Schnittreste für Gemüsefond einfrieren.

Mini-Rezept: Pastinaken-Kokos-Suppe (für 4 Portionen)
Zutaten:
600 g Pastinaken (geschält, gewürfelt) · 1 Zwiebel (gewürfelt) · 1 Stück Ingwer (2–3 cm, fein) · 1 Knoblauchzehe · 1 EL Öl · 700 ml Gemüsebrühe · 400 ml Kokosmilch · 1–2 TL Limettensaft · Salz, Pfeffer · optional: 1 TL mildes Currypulver, Chiliflocken, gehackte Petersilie oder geröstete Haselnüsse zum Toppen
Zubereitung:
- Zwiebel, Ingwer, Knoblauch in Öl glasig anschwitzen, Currypulver kurz mitrösten.
- Pastinaken zugeben, mit Brühe aufgießen, 15–18 Min. weich köcheln.
- Kokosmilch zugeben, fein pürieren, mit Salz, Pfeffer und Limettensaft abschmecken.
- In Schalen füllen, mit Petersilie/Haselnüssen/Chili toppen – fertig ist die samtige Wintersuppe.
Häufige Fragen
Muss ich Pastinaken immer schälen?
Bei jungen, dünnen Wurzeln reicht gründliches Bürsten. Dicke/ältere Exemplare schälen – ggf. den festen Kern entfernen.
Warum werden meine Pastinaken wässrig?
Zu frühes Salzen beim Roh-Salat oder zu viel Flüssigkeit beim Pürieren. Besser am Ende würzen und Flüssigkeit nach und nach zugeben.
Sind Pastinaken und Petersilienwurzeln das Gleiche?
Nein. Ähnlich im Aussehen, aber Petersilienwurzel riecht stärker nach Petersilie, Pastinaken eher süß-nussig.

Pastinaken sind ein unterschätzter Winterstar
Aromatisch, wandelbar und nährstoffbewusst. Ob geröstet, püriert, als Suppe, im Curry oder roh im Salat – mit ein paar Handgriffen werden aus den cremefarbenen Wurzeln wärmende Lieblingsgerichte für kalte Tage.