Sanddornmarmelade – sonnig, samtig, fein säuerlich, intensiv im Aroma und herrlich leuchtend 🍊🥄

Sanddorn schmeckt nach Nordsee-Wind und Spätsommer: leuchtend orange, angenehm säuerlich und unglaublich aromatisch. Damit aus den kleinen Beeren eine streichzarte Marmelade wird, werden sie nur kurz erhitzt und anschließend durch Sieb oder Flotte Lotte passiert – Kerne und Schalen bleiben zurück, das feine Mark bleibt. Weil Sanddorn von Natur aus viel Frucht und Säure mitbringt, braucht es weniger Zucker als man denkt; wichtig ist die Balance, die du mit einem Hauch Orange, Vanille oder einem Löffel Honig sanft abrundest. Eine kurze, sprudelnde Kochphase (3–5 Minuten) erhält die Farbe und die „Vitaminpower“, die Gelierprobe auf dem kalten Teller bringt Sicherheit.

Ein Glas mit frischer Sanddornmarmelade steht auf einem blauen Holztisch, daneben Sanddornbeeren und ein Löffel.
Sanddornmarmelade im Glas – Bildnachweis: Liudmila Chernetska https://www.istockphoto.com/ ID: 1383471782

Wer noch seidiger mag, streicht die Marmelade nach dem Kochen ein zweites Mal durch ein feines Sieb oder ergänzt etwas Apfel für zusätzliche Pektine. Heiß in sterile Gläser gefüllt ist sie lange haltbar – perfekt fürs Frühstücksbrot, zum Marmorieren in Joghurt oder Quark, als fruchtiger Kontrast zu mildem Käse und als feines Extra in Kuchen, Plunder oder Dressings. So fängst du den Spätsommer im Glas ein – klar im Geschmack, brillant in der Farbe und wunderbar vielseitig.


Zutaten (ergibt ca. 5–6 Gläser à 200 ml)

  • 1,2 kg Sanddornbeeren (frisch oder tiefgekühlt)
  • 100–150 ml Wasser (zum Angaren)
  • Gelierzucker 2:1 – Menge nach Passé: 1 Teil Zucker auf 2 Teile Fruchtpassé
    (Richtwert: Aus 1,2 kg Beeren erhältst du ca. 750–850 g Passé → 375–425 g Gelierzucker)
  • 1–2 EL Orangensaft oder milden Apfelsaft (Balance)
  • Optional zum Abrunden: ½ TL Vanilleextrakt oder 1 TL fein geriebener Ingwer oder 1–2 EL Honig

Ausrüstung: großer Topf, Flotte Lotte/feines Sieb, Kochlöffel, Schöpfkelle, Trichter, 5–6 sterile Twist-off-Gläser.


Zubereitung

  1. Gläser sterilisieren
    Gläser und Deckel mit kochendem Wasser übergießen oder 10 Min. bei 110 °C im Ofen trocknen. Auf ein sauberes Tuch stellen.
  2. Beeren angaren & passieren
    Sanddorn mit Wasser in den Topf geben, 8–10 Min. sanft köcheln, bis die Beeren aufplatzen. Durch Flotte Lotte oder ein feines Sieb streichen. Das entstandene Passé abwiegen.
  3. Mit Zucker mischen
    Gelierzucker im Verhältnis 2:1 zum Passé einrühren (z. B. 800 g Passé + 400 g Zucker). Orangensaft und gewünschte Aromen zugeben, 10 Min. stehen lassen.
  4. Kurz & kräftig kochen
    Unter Rühren zum sprudelnden Kochen bringen und je nach Gelierzucker 3–5 Min. kochen. Schaum nach Wunsch abschöpfen. Gelierprobe: ein Tropfen auf eiskalten Teller – wird er in 30 Sek. faltenfest, ist’s perfekt.
  5. Abfüllen & lagern
    Marmelade randvoll in die heißen Gläser füllen, Ränder sauber wischen, fest verschließen. Optional ganz kurz auf den Kopf stellen, dann aufrecht auskühlen lassen. Kühl und dunkel gelagert 8–12 Monate haltbar; geöffnet im Kühlschrank 3–4 Wochen. Ein sauberes Arbeiten ist bezüglich der Haltbarkeit sehr wichtig.

Wertvolle Tipps

  • Säure & Süße balancieren: Sanddorn ist sehr fruchtig-sauer. Ein wenig Orangen- oder Apfelsaft rundet, Honig macht weicher.
  • Pektin-Power: 2–3 EL fein geriebener Apfel (mit Schale) mitkochen – gibt zusätzliche Bindung und milde Süße.
  • Seidige Textur: Für extrafein die Marmelade nach dem Kochen kurz durch ein Sieb streichen.
  • Aromaspiele: Sanddorn-Orange (Abrieb ½ Orange), Sanddorn-Vanille, Sanddorn-Ingwer, oder eine Prise Zimt für Wintergläser.
  • Gelee statt Marmelade: Wer’s glasklar mag, Sanddornsaft durch ein Tuch abtropfen lassen und mit Gelierzucker 2:1 im selben Verhältnis aufkochen.
  • Fleckenschutz: Die Farbe ist intensiv – Schürze anziehen, Holzlöffel gegen Edelstahl tauschen, Spritzer sofort abwischen.

Diese Sanddornmarmelade fängt das Beste der kleinen Beeren ein – samtig, fruchtig und wunderbar ausbalanciert. Auf frisch gebackenem Brot oder noch warmen Brötchen ist sie ein echter Wachmacher; in Joghurt marmoriert bringt sie eine leuchtende, zitrushelle Note. Sie veredelt Käsekuchen, Waffeln und Pfannkuchen, passt überraschend gut zu Weichkäse wie Brie oder Camembert und rundet sogar einen herzhaften Flammkuchen ab. Ein Löffel in Vinaigrettes, als Spiegel unter gebratenem Fisch oder als glänzende Glasur für Geflügel zeigt ihre pikante Seite.

Ein Glas mit frischer Sanddornmarmelade, in das ein Löffel getaucht ist, im Hintergrund Sanddornbeeren in einer Schale.
Sanddornmarmelade im Glas – Bildnachweis: Liudmila Chernetska https://www.istockphoto.com/ ID: 1383471329

Für festliche Momente rührst du einen Teelöffel in Prosecco oder Mineralwasser – ein kleiner „Nordsee-Bellini“. Kühl und dunkel gelagert hält sie 8–12 Monate; geöffnet genießt du sie am besten innerhalb von 3–4 Wochen und nimmst stets einen sauberen Löffel. So hast du ein vielseitiges Glas Sommer auf Vorrat – klar im Geschmack, strahlend in der Farbe und jederzeit einsatzbereit.

  • Magst du Sanddornmarmelade – oder welche Marmelade oder Gelee steht auf deinem Frühstückstisch? Und wofür nutzt du sie am liebsten: aufs Brot, im Joghurt oder zum Backen? Lass uns gern einen Kommentar da.