Steinpilze, auch als Herrenpilze oder Edelpilze bekannt, sind eine der beliebtesten und begehrtesten Speisepilze weltweit.

Sie haben nicht nur einen exquisiten Geschmack, sondern sind auch vielseitig in der Küche einsetzbar. Hier einige Informationen über Steinpilze als Lebensmittel:
1. Aussehen und Erkennung
- Hut: Der Hut ist normalerweise kastanienbraun bis dunkelbraun und kann bis zu 25 cm Durchmesser erreichen. Die Oberfläche ist glatt und trocken.
- Stiel: Der Stiel ist dick, fest und bauchig. Er ist heller als der Hut, oft weißlich oder hellbraun, und hat ein netzartiges Muster.
- Röhren: Unter dem Hut befinden sich feine Röhren statt Lamellen. Diese Röhren sind zuerst weißlich und werden später gelblich bis olivgrün.
2. Geschmack und Aroma
- Geschmack: Steinpilze haben einen milden, nussigen Geschmack mit leicht süßlichen und erdigen Noten. Sie haben eine feste, aber zarte Konsistenz.
- Aroma: Ihr Aroma ist würzig und intensiv. Der Geschmack verstärkt sich beim Kochen und verleiht Gerichten eine besondere Tiefe.
3. Kulinarische Verwendung
- Frisch: Steinpilze werden häufig frisch in vielen Gerichten verwendet, von Suppen und Saucen bis hin zu Pasta und Risottos. Sie eignen sich hervorragend zum Braten, Dünsten, Grillen oder als Zutat in Füllungen.
- Getrocknet: Getrocknete Steinpilze sind sehr aromatisch und haben eine lange Haltbarkeit. Sie werden oft in Suppen, Saucen oder Eintöpfen verwendet. Vor dem Gebrauch werden sie in Wasser eingeweicht, um sie wieder weich zu machen.
- Pulver: Aus getrockneten Steinpilzen kann auch ein Pilzpulver hergestellt werden, das als Gewürz in verschiedenen Gerichten verwendet wird.
- Öle: Steinpilze können auch in Öl eingelegt werden, um das Aroma zu konservieren und Gerichten hinzuzufügen.
4. Nährstoffe und gesundheitlicher Wert
- Kalorienarm: Steinpilze sind kalorienarm und enthalten wenig Fett.
- Ballaststoffe: Sie sind eine gute Quelle für Ballaststoffe, die die Verdauung fördern.
- Vitamine und Mineralstoffe: Sie enthalten eine Reihe von Vitaminen, insbesondere Vitamin D, das wichtig für die Knochengesundheit ist. Auch Mineralien wie Kalium und Zink sind in Steinpilzen zu finden.
- Eiweiß: Obwohl sie keine sehr hohe Eiweißquelle sind, enthalten sie dennoch eine moderate Menge an Proteinen.
5. Saison und Ernte
- Saison: Steinpilze wachsen hauptsächlich im Spätsommer und Herbst, von Juli bis Oktober. Ihre Verfügbarkeit hängt von den klimatischen Bedingungen ab, und sie sind oft nach Regenperioden in Wäldern zu finden.
- Ernte: Sie wachsen hauptsächlich in Nadel- und Mischwäldern und werden von Hand gesammelt. Steinpilzsammler müssen dabei vorsichtig sein, um den Pilz zu identifizieren, da es giftige Pilze gibt, die ähnlich aussehen können.
6. Lagerung
- Frisch: Frische Steinpilze sollten so schnell wie möglich verwendet werden. Sie können im Kühlschrank gelagert werden, am besten in einem perforierten Beutel oder in einem Tuch, um Schimmelbildung zu vermeiden.
- Gefroren: Sie können auch eingefroren werden, am besten nach kurzem Anbraten, um ihre Konsistenz und ihren Geschmack zu erhalten.
- Getrocknet: Getrocknete Steinpilze sollten in einem luftdichten Behälter an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahrt werden.
7. Vorsicht beim Sammeln
- Steinpilze sind sicher essbar, aber es gibt einige ähnliche Arten wie den Gallenröhrling (Tylopilus felleus), der zwar nicht giftig ist, aber extrem bitter schmeckt und daher vermieden werden sollte.
- Für unerfahrene Sammler ist es ratsam, sich genau über essbare und giftige Pilze zu informieren oder mit einem Experten in den Wald zu gehen.
8. Kulturelle Bedeutung
- In vielen europäischen Ländern, besonders in Italien, Frankreich, Deutschland und osteuropäischen Staaten, gelten Steinpilze als Delikatesse. Sie sind ein fester Bestandteil der traditionellen Küche und werden oft in regionalen Gerichten verwendet.
Zusammenfassung
Steinpilze sind nicht nur köstlich, sondern auch reich an Nährstoffen und bieten eine Vielzahl von kulinarischen Anwendungsmöglichkeiten. Egal ob frisch, getrocknet oder als Gewürzpulver – sie verleihen vielen Gerichten einen einzigartigen, erdigen Geschmack.
Klassisches Rezept: Gebratene Steinpilze in der Pfanne
Zutaten:
- 400 g frische Steinpilze
- 2 EL Butter (alternativ: Olivenöl)
- 1 Knoblauchzehe (optional)
- Frische Petersilie, gehackt
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
- Ein Spritzer Zitronensaft (optional)
Zubereitung:
- Vorbereitung der Steinpilze:
Steinpilze vorsichtig mit einem Pinsel oder einem feuchten Tuch reinigen, um Schmutz zu entfernen. Nicht in Wasser einweichen, da sie sonst zu viel Feuchtigkeit aufnehmen. Die Stiele vom Hut trennen und beide in gleichmäßige Scheiben schneiden. - Erhitzen der Pfanne:
Eine große Pfanne bei mittlerer bis hoher Hitze erhitzen. Butter oder Olivenöl hinzufügen und schmelzen lassen. - Braten der Pilze:
Die geschnittenen Steinpilze in die heiße Pfanne geben und braten. Wichtig: Die Pilze sollten nicht übereinander liegen, sondern genügend Platz haben, damit sie gut bräunen. Etwa 5-7 Minuten braten, bis sie goldbraun und knusprig sind. - Würzen:
Knoblauch fein hacken und in den letzten 1-2 Minuten der Garzeit zu den Pilzen geben, um ein intensives Aroma zu erzeugen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. - Finale:
Sobald die Pilze schön gebräunt sind, Petersilie darüberstreuen und eventuell einen Spritzer Zitronensaft hinzufügen, um die Aromen abzurunden. - Servieren:
Gebratene Steinpilze sofort servieren, entweder als Beilage zu Fleisch- oder Fischgerichten oder als eigenständiges Gericht mit frischem Brot.
Tipp:
Gebratene Steinpilze passen hervorragend zu Pasta, Risotto oder als Topping auf Polenta.

- Autor: Marcel Rübesam