Selbstgemachte Gnocchi – fluffig, kartoffelig, zart und goldig angebraten 🥔✨
Gute Gnocchi sind innen weich und luftig, außen sanft elastisch und nehmen Saucen wie ein Schwamm auf. Ihr Geheimnis ist trockene, stärkereiche Kartoffelmasse: Wir garen die Knollen mit Schale und lassen sie gründlich ausdampfen, damit nur so viel Mehl wie nötig hineinkommt. Der Teig wird nur kurz zusammengebracht – niemals kräftig geknetet –, damit er locker bleibt und nicht gummig wird.

Ein Eigelb sorgt für Bindung, ein Hauch Muskat und Parmesan geben Tiefe, ohne die Kartoffel zu übertönen. Geformt werden sie als kleine Kissen mit Gabelrillen, die im siedenden Wasser in wenigen Minuten gar sind. Danach kommen sie entweder direkt in eine Sauce oder werden in Butter knusprig gebraten – beides ist gelingsicher und geht blitzschnell.
Zutaten (für 4 Portionen)
- 1 kg mehligkochende Kartoffeln (z. B. Bintje, Yukon Gold, Gunda)
- 150–220 g Weizenmehl Type 405/550 (Menge je nach Kartoffelfeuchte; zuerst weniger nehmen)
- 1 Eigelb (M)
- 30–50 g fein geriebener Parmesan (optional, klassisch & lecker)
- 1 TL feines Salz
- frisch geriebene Muskatnuss
- etwas Hartweizengrieß oder Mehl zum Bestäuben der Arbeitsfläche
Ausrüstung: Kartoffelpresse/Reibe, Teigkarte, Gabel oder Gnocchi-Brett, großer Topf, Schaumlöffel, Backblech.

Zubereitung
- Kartoffeln garen & trocknen
Kartoffeln ungeschält in den Ofen legen (200 °C O/U, 60–70 Min.) oder in der Schale in Salzwasser nur knapp weich kochen und anschließend im heißen Topf 2–3 Min. ausdampfen lassen. Je trockener, desto besser. - Noch warm pressen
Schale abziehen und die heißen Kartoffeln sofort durch die Presse drücken (oder sehr fein reiben). Die Masse auf dem Blech/Arbeitsbrett 5–10 Min. abdampfen lassen. - Teig kurz zusammenbringen
Salz, Muskat, Parmesan und Eigelb über die Kartoffeln streuen. Zunächst 150 g Mehl zufügen und alles mit Teigkarte oder Händen locker zu einer weichen, kaum klebenden Kugel schieben. Nur bei Bedarf esslöffelweise mehr Mehl einarbeiten – der Teig soll weich bleiben. - Rollen & Schneiden
Arbeitsfläche dünn mit Grieß/Mehl bestäuben. Teig in 4–6 Stücke teilen, zu 1,5–2 cm dicken Strängen rollen und in 2 cm lange Stücke schneiden. Jedes Stück über die Zinken einer leicht bemehlten Gabel ziehen (oder über ein Gnocchi-Brett), sodass Rillen entstehen. - Probe kochen
In reichlich simmerndem Salzwasser (nicht wild kochen!) ein Teststück garen. Schwimmt es nach 1–2 Min. auf und behält Form und Zartheit, passt die Konsistenz. Zerfällt es, etwas Mehl in den restlichen Teig arbeiten. - Garen
Gnocchi portionsweise ins Wasser geben. Sobald sie aufsteigen, noch 30–60 Sek. ziehen lassen. Mit dem Schaumlöffel auf ein leicht geöltes Blech heben. - Fertigstellen
Entweder direkt mit Sauce mischen oder in einer großen Pfanne mit Butter/Olivenöl gold anbraten. Nach Wunsch mit Parmesanspänen, Pfeffer und Kräutern servieren.
Wertvolle Tipps
- Trockene Kartoffeln = leichte Gnocchi: Backen auf Salzbett (eine dünne Schicht grobes Salz aufs Blech) entzieht zusätzlich Feuchte.
- So wenig Mehl wie möglich: Mehr Mehl macht stabil, aber schwer. Ziel ist ein weicher, formbarer Teig.
- Nicht kneten: Nur zusammenfalten und drücken, nicht „glattkneten“.
- Vorbereiten & Aufbewahren: Geformte Gnocchi auf bemehltem Blech einfrieren, dann in Beutel füllen. Gefroren direkt ins siedende Wasser geben (Garzeit +30–60 Sek.).
- Glutenfrei: 70 % glutenfreier Mehlmix + 30 % Kartoffelstärke funktioniert gut; Teig etwas feuchter halten.
- Ricotta-Variante (Gnocchi/ Gnudi): 400 g gut abgetropften Ricotta + 80–120 g Mehl + 1 Ei + 40 g Parmesan, Salz, Muskat – ähnlich formen und kurz garen.
Mini-Rezept: Salbei-Butter-Gnocchi (10 Minuten)
In einer weiten Pfanne 60 g Butter schmelzen, 6–8 frische Salbeiblätter zugeben und nussig schäumen lassen. Gekochte Gnocchi hineingeben, 2–3 Min. gold braten, mit 1–2 EL Nudelwasser glasig schwenken, salzen, pfeffern und mit Parmesan vollenden.

Zum Schluss: Selbstgemachte Gnocchi sind erstaunlich einfach, wenn man auf trockene Kartoffeln, sanftes Arbeiten und eine kurze Garzeit achtet – dafür belohnen sie dich mit federleichter Textur und großem Geschmack. Einmal geübt, gelingen sie immer und lassen sich mit fast jeder Sauce kombinieren.
- Magst du Gnocchi – und welche Sauce isst du am liebsten dazu? Oder magst du lieber andere Beilagen. Lass es uns wissen und hinterlasse uns gern ein Kommentar.